Die Digitale Transformation hält Einzug in alle Branchen. Sie wird unser geschäftliches und privates Leben in den kommenden Jahren weiterhin grundlegend verändern. Während viele Manager vor einiger Zeit nur auf Beispiele aus dem Silicon Valley geschaut haben ist jetzt deutlich Bewegung in den Markt gekommen. Unternehmer verstehen, dass es um weit mehr geht als die Digitalisierung von Produkten oder digitale Kommunikation. Es kann um nicht weniger als die komplette Umgestaltung eines Unternehmens gehen, in jedem Fall jedoch um eine Überprüfung bestehender Ansätze.  Daimler ist nur ein Beispiel für eine solche Initiative und der Spruch „go digital or go home“ auf der dazugehörigen Homepage spricht Bände.

Was bedeutet das für Marketing? Meines Erachtens eine Riesenchance, sofern Marketingleiter und ihre Teams sich den Herausforderungen aktiv stellen. Nachfolgend drei Gründe, warum Marketing den Transformationsprozeß maßgebend gestalten kann:

  1. Erfahrung: Marketing nutzt digitale Ansätze schon seit langem. Während andere Abteilungen lange Zeit skeptisch gegenüber Twitter, XING, LinkedIn und Facebook waren nutzt Marketing diese Kanäle sowie verbundene Anwendungen wie Marketing Automation bereits seit vielen Jahren. Mit Erfahrung kommt Wissen. Marketing kann messen, analysieren und auf Basis realer Daten optimieren was eine Grundvoraussetzung für den Erfolg von Unternehmen in der digitalen Welt ist.
  2. Verantwortlichkeit: Marketing ist für den oberen Teil des Vertriebsfunnels verantwortlich, der gleichzeitig den Beginn der Kontaktstrategie darstellt. Nicht neu ist die Erkenntnis, dass potenzielle Kunden einen Großteil der Recherchen anonym und online tätigen, bevor sie mit dem Unternehmen in Kontakt treten. Moderne Marketingabteilungen unterstützen den Vertrieb bei der möglichst frühzeitigen Erkennung. Über relevante Inhalte sowie effizientes Lead Management werden aus Interessenten Kunden gemacht. Die Vision ist in Echtzeit relevante und personalisierte Inhalte zur Verfügung zu stellen sowie über Verhaltensmuster und Predictive Analytics den Zeitpunkt der Identifikation so früh wie möglich sicherzustellen. Qualifizierte Mitarbeiter und innovative Technologien ermöglichen dies.
  3. Kreativität: Unternehmen benötigen neue Ideen und innovative Ansätze, um Prozesse zu optimieren und Kunden auch in der digitalen Welt zu begeistern. Wenn im Marketing keine kreativen Köpfe sitzen, wo denn sonst? Neben der Einbringung von Ideen kann Mehrwert über kreative Methodenkompetenz bzw. die verantwortliche Zusammenarbeit mit externen Experten generiert werden.

Die erfolgreiche Gestaltung setzt jedoch in einigen Bereichen ein Umdenken sowie andere Prioritäten voraus. Hier drei Punkte, die hilfreich sind:

  1. Integration fördern: Das Kundenerlebnis kann nur dann optimal gestaltet werden, wenn die gesamte Wertschöpfungskette sowie alle wichtigen Transaktionen aus Sicht des Kunden einfach gestaltet werden. Das geht nur über eine enge Zusammenarbeit von Vertrieb, IT, Service, Rechtsabteilung sowie Marketing. Marketingverantwortliche können die Verbindung herstellen und den Prozess unterstützen oder ihn sogar leiten. Eine gemeinsame Vision, wie mit Kunden in Zukunft umgegangen werden soll, abgestimmte Ziele sowie Projektpläne helfen dabei. Indem alle relevanten Abteilungen von Anfang eingebunden werden, wird auch die Nachhaltigkeit sichergestellt – auch wenn es manchmal etwas länger dauern kann.
  2. Flexibel sein: Ob wir es mögen oder nicht, digitale Transformation wird organisatorische Änderungen nach sich ziehen. Marketingleiter und ihre Teams müssen darauf vorbereitet sein. Gefragt ist eine offene, neugierige und aktive Haltung, die Wandel als Chance begreift und darstellt. Neue Stellenanforderungen sowie die Verbesserung des digitales Know-hows bei allen Mitarbeitern gehören dazu.
  3. Daten und ROI zeigen: Nur über Fakten und Transparenz können Ergebnisse dauerhaft verbessert werden. Nur wenn etwas messbar ist, kann man Prozesse verändern und sich Ziele setzen sowie seine Mitarbeiter motivieren, diese zu erreichen. Klare Aussagen über den ROI auf Basis von Daten helfen bei organisatorischen Änderungen die gewünschten Ziele zu erreichen sowie Ressourcen und Budgets zu sichern.

Eins ist klar: Wer heute nicht startet ist morgen nicht weiter. Keiner in den Unternehmen hat den perfekten Plan und langjährige Erfahrung. Wichtig ist es anzufangen und die Zukunft aktiv zu gestalten.